STADTKULTUR HAMBURG wollte von seinen Mitgliedern wissen, wie vielfältig und zahlreich die Angebote zur kulturellen Arbeit mit Flüchtlingen sind, und hat im Sommer im Verband eine Umfrage zu aktuellen Kulturangeboten für Flüchtlinge durchgeführt. Einen Ausschnitt aus diesem facettenreichen Programm stellt der Dachverband nun in seiner aktuellen Ausgabe des stadtkultur magazins vor.
Es sind neue Bewohner in den Stadtteil gezogen. Stadtteilkultureinrichtungen nehmen „Kultur für alle“ ernst, setzen ihre Stärken für die Hinzugezogenen einund heißen sie willkommen in ihrem neuen Zuhause.
Kulturelle Teilhabe und kulturelle Bildung gehören zu den Kernkompetenzen der Stadtteilkultur. Die GWA St. Pauli hat mit jungen Flüchtlingen ein Kochbuch erstellt, das jeder unabhängig von Sprache verstehen kann: Mit Hilfe von Fotos werden die Rezepte Schritt für Schritt erklärt. Die Zinnschmelze startet im November die „Welcome Session“. Das mit dem Ideenpreis Stadtteilkultur ausgezeichnete Projekt FlüchtLINK des LUKULULE e.V. will junge Flüchtlinge mit Gleichaltrigen über Kulturprojekte zusammenzubringen (S. 12). Der Verein FLAGRANT verwirklicht Theaterprojekte mit jungen Menschen verschiedener Herkunft. Das Goldbekhaus bietet geflohenen Künstlern Unterstützung an – mit Beratung und Veranstaltungsmöglichkeiten. Auch die Bücherhallen Hamburg wenden sich mit zahlreichen Projekten an Flüchtlinge.
Im Interview erläutert Till Kobusch vom Sozialunternehmen „fördern und wohnen“, das Flüchtlingsunterkünfte in Hamburg betreiben, wie Initiativen ihre Kulturangebote besser mit den einzelnen Unterkünften abstimmen können.
Die Einbindung bürgerschaftlichen Engagements, die regionale Vernetzung von Akteuren und die Bearbeitung regionaler Themen sind weitere Stärken der Stadtteilkultur. Das Kulturschloss Wandsbek initiierte den von der BürgerStiftung ausgezeichneten UnterstützerInnenkreis Flüchtlingsunterkunft Litzowstraße. Das Eidelstedter Bürgerhaus hat sich im Rahmen seiner Stadtteilshow GUTE NACHT IN EIDELSTEDT mit dem Thema auseinandergesetzt und ebenfalls ein Unterstützer-Netzwerk auf den Weg gebracht. Die vier Wandsbeker Kulturzentren – das Brakula, die Freie Kulturinitiative Jenfeld, das Kulturschloss Wandsbek und das Sasel-Haus – haben sich im Projekt „Heimathafen“ mit dem Thema Heimat beschäftigt und den Stadtteil inhaltlich auf die neue Situation vorbereitet.
Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung stellt ihr Bundesprogramm „Willkommen bei Freunden – Bündnisse für junge Flüchtlinge“ vor. Zum Abschluss hat das stadtkultur magazin noch aktuelle Förderungen für die Kulturarbeit mit Flüchtlingenzusammengestellt.
STADTKULTUR hat weitere Materialien zum Thema unter „Kulturarbeit mit Flüchtlingen“ zusammengestellt.
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