Mit einem Antrag zum Integrationsfonds wollen die rot-grünen Regierungsfraktionen die Integrationsarbeit der Stadtteilkulturzentren sowie Kinder- und Jugendkulturprojekte fördern. Denn gerade die Kulturarbeit vor Ort in der Nachbarschaft ist für Integration ein zentraler Faktor. Insgesamt werden 700.000 Euro bereitgestellt.
300.000 Euro fließen in einen gemeinsamen Fonds der Stadt und eines Hamburger Stiftungsbündnisses. Zu den 300.000 Euro aus dem Integrationsfonds kommen so noch weitere Mittel der privaten Stiftungen hinzu, die auf diesem Weg kulturelle und künstlerische Projekte mit Geflüchteten unterstützen. Weitere 400.000 Euro werden gleichmäßig auf die Bezirke verteilt, um die Arbeit der Einrichtungen vor Ort in den Stadtteilen und Quartieren zu fördern.
René Gögge, kulturpolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Die Einrichtungen der Stadtteilkultur in Hamburg leisten schon heute einen unschätzbaren Beitrag zum ‚Ankommen‘ geflüchteter Menschen in unserer Stadt. Projekte wie ‚Welcome to Wandsbek‘, die HipHop-Akademie in Billstedt oder das Performance-Kollektiv Hajusom schaffen mit ihrer Arbeit Vertrauen auf allen Seiten, das wir angesichts der immer stärker werdenden autoritären und ausgrenzenden Tendenzen in der Gesellschaft so dringend brauchen. Wir wollen die Zentren und Initiativen mit den Mitteln aus dem Integrationsfonds dabei unterstützen, ihr erfolgreiches Wirken weiter fortzusetzen.“
Isabella Vértes-Schütter, kulturpolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Den Initiativen aus der Stadtteilkultur sowie der Kinder- und Jugendkulturarbeit kommt eine zentrale Rolle zu, wenn es gilt zivilgesellschaftliche Strukturen zu stärken und die Willkommenskultur in unserer Stadt weiterzuentwickeln. Wir wollen mit unserem Antrag gleichermaßen stadtteilbezogene Projekte wie hamburgweite Formate unterstützen und bauen auf die Zusammenarbeit mit Verbänden, Bezirken und dem Hamburger Stiftungsbündnis.“
Mit dem von der Bürgerschaft auf Initiative von SPD und Grünen beschlossenen Integrationsfonds soll die haupt- und ehrenamtliche Integrationsarbeit gezielt verstärkt und weiter ausgebaut werden. Dieses Förderinstrument wird dabei mithelfen, die Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund in Hamburg im Sinne guter Nachbarschaft voranzutreiben. Die Mittel sollen für Maßnahmen und Zuweisungen, die integrationsfördernde Angebote für Geflüchtete beinhalten, ausgegeben werden. Es stehen sieben Millionen Euro im Haushalt 2016 zur Verfügung. Die Mittel sind übertragbar. Zugleich wurde ein neues Zentrales Programm „Hamburger Integrationsfonds – investiv“ mit einem Mittelvolumen von drei Millionen Euro für investive Maßnahmen geschaffen. Damit gibt es ein zusätzliches Förderinstrument, das in der aktuellen Startphase zahlreicher Integrationsprojekte helfen soll, wichtige Projekte zu unterstützen. Das Ziel sind dabei immer dauerhaft tragfähige und nachhaltige Strukturen in den Regelsystemen unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens. Aufgrund der grundlegenden Bedeutung soll die Bürgerschaft solche Förderentscheidungen selbst treffen, um politische Akzente bei der Umsetzung der Integrationspolitik setzen zu können. Der Hamburger Integrationsfonds soll tragfähige Strukturen in den Nachbarschaften unterstützen und die Sozialräume sowie landesweit wichtige oder pilotartige Integrationsprojekte stärken.