Am 1. Juni 2018 ist der ehemalige Kulturdezernent der Stadt Frankfurt a.M. und langjährige Präsident des Goethe Institutes, Prof. Dr. Dr. h.c. Hilmar Hoffmann, gestorben. Er war einer der bedeutendsten deutschen Kulturpolitiker der Nachkriegszeit und hat schon in den 1960er und 1970er Jahren für das damals noch junge Politikfeld sowohl praktisch wie programmatisch Maßstäbe gesetzt.
Sein Diktum „Kultur für alle“ war ein Weckruf, der parteienübergreifend Gehör fand und bis heute an Aktualität nichts eingebüßt hat. Er hat nicht nur für einen erweiterten Kulturbegriff gestritten, sondern auch ein neues Verständnis von Kulturpolitik begründet. Dabei galten ihm Kunst und Kultur nicht nur als Optionen der persönlichen Erbauung und kulturellen Repräsentation, sondern auch als Lebensmittel und Lebensform, die dafür die Voraussetzungen schafft.
„Kulturpolitik heißt ermöglichen“ war sein Credo. Hilmar Hoffmann gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Kulturpolitischen Gesellschaft und war als Repräsentant und Publizist der Neuen Kulturpolitik einer ihrer wichtigsten Mentoren.
Zu seinem Tod erklärt der Präsident der Kulturpolitischen Gesellschaft Prof. Dr. Oliver Scheytt:
„Hilmar Hoffmann hat Bahnbrechendes für die Kulturpolitik geleistet, indem er in einer einzigartigen Kombination sein vorausschauendes Denken in praktisches, nachvollziehbares Handeln umgesetzt hat. Damit hat er sowohl eine ganze Generation von Kulturschaffenden inspiriert als auch Politik generell. Er hat so nicht nur die Stadt Frankfurt verändert, sondern auch national und International bewusst werden lassen, dass Kulturpolitik als Gesellschaftspolitik wirkt.“
Vor wenigen Monaten ist das 50. Buch von Hilmar Hoffmann „Generation Hitlerjugend. Reflexionen über eine Verführung“ im Dielmann-Verlag erschienen. Für die nächste Ausgabe der Kulturpolitischen Mitteilungen war ein Interview mit ihm vereinbart, das Prof. Dr. Wolfgang Schneider (Universität Hildesheim) kurz vor seinem Tod geführt hat. Es ist auf der Website der KuPoGe als Vorabdruck dokumentiert.