stadtkultur magazin Nr. 45: Der 19. Ratschlag „Smart? Nee: plietsch!“

Am 23. November 2018 fand der 19. Hamburger Ratschlag Stadtteilkultur erfolgreich im Bürgerhaus Barmbek statt und fragte, wie die Stadtteilkultur die Digitalisierung klug und kritisch nutzen kann. Das stadtkultur magazin veröffentlicht nun in seiner 45. Ausgabe die Dokumentation der Tagung.

Corinne Eichner, Geschäftsführerin von STADTKULTUR HAMBURG, umriss in ihrer Eröffnungsrede das Thema des 19. Ratschlags. Die Publizistin, Expertin für Netzpolitik und ehemalige politische Geschäftsführerin der Piratenpartei Marina Weisband sprach in ihrer Keynote zu Beginn der Tagung über die Chancen und Risiken der Demokratie durch die digitale Transformation. Holger Prang vom City Science Lab der HafenCity Universität Hamburg referierte in seiner Keynote über das Potenzial der „Smart City“ und stelle mehrere Projekte der HCU im Rahmen der Smart City vor. Die Soziologin Dr. Susanne Draheim, tätig am Creative Space for Technical Innovations an der HAW Hamburg, konzentrierte sich in ihrer Keynote auf die soziale Konsequenzen der Digitalisierung und den Umgang unserer Gesellschaft damit. Der Senator für Kultur und Medien, Dr. Carsten Brosda, stellte am Abend dann in seiner Keynote die Frage, ob digitale Innovation und analoge Begegnung Kernelemente gelungener Stadtteilkulturarbeit seien.

Am Nachmittag bekamen die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, über diese Inputs ausführlich mit den Keynotespeaker*innen zu diskutieren und sich in 45-minütigen Sessions über verschiedene Aspekte der Digitalisierung zu informieren. In drei Blöcken wurde über digitale Kunst in Hamburg informiert, die Möglichkeiten von Nachbarschaftsportalen ausgelotet, Tipps zu Crowdfunding gegeben, freies WLAN durch Freifunk erwogen, über die Sicherheitprobleme von Websites diskutiert und darüber wie sich FakeNews erkennen lassen. Außerdem wurden verschiedene erfolgreiche digitale Projekte vorgestellt: die Präsentationsplattform eFoto der Stiftung Historische Museen Hamburg, das Begegnungsprojekt „Yalla – Rein in die Stadt“ der GWA St. Pauli, das digitale Erinnerungsprojekt „Hamburg Memory“ des Hamburger Landesverband des Volksbundes deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. und die digitalen Angebote der Bücherhallen Hamburg. In der Ausstellung „Smart Objects“ des Creative Space for Technical Innovations der HAW Hamburg wurde Digitalisierung fassbar gemacht.

Musikalische Performance von Fool (rechts) feat. Klein Melchow (links), Foto: Miguel Ferraz
Musikalische Performance von Fool (rechts) feat. Klein Melchow (links), Foto: Miguel Ferraz

Am Abend stimmte die musikalische Performance des Electronics-Musikers Fool alias Felix Striegler mit dem Hamburger Singersongwriter Klein Melchow auf die plietsche Verbindung von Digitalem und Analogem ein. Nach der seiner Keynote (siehe oben) debattierte der Senator für Kultur und Medien, Dr. Carsten Brosda, mit Marina Weisband und Corinne Eichner, der Geschäftsführerin von STADTKULTUR HAMBURG, unter der Moderation von Michael Weidemann von NDR Info lebhaft mit dem Publikum über die Möglichkeiten der Hamburger Stadtteilkultur durch die digitale Transformation – aber auch über die dafür benötigten Ressourcen und Vorraussetzungen.

Michael Weidemann von NDR Info (links) moderiert die Diskussion zwischen Dr. Carsten Brosda, Marina Weisband und Corinne Eichner, Foto: Miguel Ferraz
Michael Weidemann von NDR Info (links) moderiert die Diskussion zwischen Dr. Carsten Brosda, Marina Weisband und Corinne Eichner, Foto: Miguel Ferraz

Für STADTKULTUR HAMBURG ist der Ratschlag erst der Auftakt für die Beschäftigung mit dem Thema: Der Dachverband und seine Mitglieder werden die Auswirkungen der digitalen Transformation weiter in Fortbildungen, Austauschformaten und internen Tagungen bewegen.

Auf: www.stadtkulturmagazin.de

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