Klausurtagung Stadtteilkultur 2019 „Wertschätzung allein reicht nicht: Stadtteilkultur, Arbeit und Wert“

Vom 17. bis 19. Mai 2019 fand die Klausurtagung von STADTKULTUR HAMBURG auf Gut Siggen statt und setzte sich mit der Wertschätzung der Arbeit der Hamburger Stadtteilkultur und fairer Bezahlung auseinander.

Egal, mit welchen Opinionleadern, Stakeholdern oder sonstigen Multiplikatoren man in Hamburg spricht: Das Lob ist groß, die Wertschätzung für die Arbeit und die Leistung der Stadtteilkultur und das große Engagement ihrer Protagonisten scheint immens. Heißt es aber, dafür die nötigen Mittel zur Verfügung zu stellen, dann werden die Gespräche gleich viel zäher.

Dass Beschäftigte in der Stadtteilkultur heute mit hochkomplexen Aufgaben beschäftigt sind, die sie mit ebenso komplexen, professionellen Mitteln bewältigen, dass die Beschäftigten eine umfassende, in der Regel akademische Ausbildung (und/oder langjährige Erfahrung) haben – und brauchen – und dass viele Aufgabenbereiche mit einem hohen Maß an Verantwortung einhergehen, scheint oft weder bekannt noch anerkannt. Und dass die Bezahlung in fast allen Fällen in keiner Weise mit der Entlohnung in anderen Branchen vergleichbar ist, wissen wir alle als Stadtteilkultur-Menschen nur allzu gut. Dabei wollen sich auch Beschäftigte der Stadtteilkultur das Leben in Hamburg leisten können. Doch unbezahlte Mehrarbeit ist weit verbreitet, weil wir alle ja zumeist die Aufgabe wichtiger finden als die Bezahlung. Richtig schlimm kann es schließlich werden nach dem aktiven Arbeitsleben in der Stadtteilkultur: Dann droht nach vielen Jahren Engagement weit über den bezahlten Rahmen hinaus auch noch die Altersarmut.

Kein Wunder, dass es immer schwerer wird, angesichts von Fachkräftemangel qualifizierten Nachwuchs zu finden, der unter diesen Bedingungen in der Stadtteilkultur anfangen will.

Die Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. lud die Hamburger Stadtteilkultur auf das wunderbare Gut Siggen an der Ostsee ein und ermöglichte es der Stadtteilkultur, über ihre Zukunft und die aktuellen Herausforderungen intensiv und ungestört nachzudenken. Dafür möchten wir der Toepfer Stiftung noch einmal danken. Auch dieses Jahr haben wir die tollen Möglichkeiten wieder sehr erfolgreich genutzt.

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