Der Klimawandel verlangt schnelles. tiefgreifendes Handel. Die UN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung zeigt den Weg auf. Ihre Umsetzung verlangt aber ein neues Denken, das mit Zuversicht die Chancen nachhaltiger Entwicklung herausstellt. Allen Menschen ein gutes gelingendes Leben zu ermöglichen, ist in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte begründet. Es wird Zeit, diese Verpflichtung mit Blick auf nachhaltige Chancen für alle umzusetzen und dem Raubbau an Ressourcen ein anderes Bild eines guten Lebens entgegenzusetzen.
Nachhaltige Entwicklung ist eine kulturelle Herausforderung. Es gilt, alte Muster, Gewohnheiten und Gewissheiten zu hinterfragen und sich auf Neues, Unbekanntes einzulassen, dabei aber auch kulturelle Traditionen und Techniken wieder neu zu beleben, wenn diese nachhaltige Prozesse unterstützen. Es gilt neue Verbindungen zu schaffen, die Anknüpfungspunkte für Innovationen sein können.
Kunst und Kultur sind prädestiniert für diese Veränderungsprozesse, auch hier geht es darum, Neues zu wagen, Grenzen zu überschreiten und das Unbekannte zu erkunden. Kunst und Kultur verkörpern eine Haltung und liefern den Raum, in dem Bilder und Symbole der Nachhaltigkeit entstehen können. Sie fördern die Fähigkeit zum Perspektivwechsel und zur Empathie. Darüber hinaus stärken zugangsoffene und teilhabegerechte Kunst und Kultur unmittelbar die nachhaltige Entwicklung, indem sie zu Veränderungsprozessen beitragen, zum Beispiel indem sie ressourcenschonende Produkte entwickeln.
Im Vorfeld der morgen stattfindenden 19. Jahreskonferenz des Rates für Nachhaltige Entwicklung in Berlin fordert der Deutsche Kulturrat die offensive Einbeziehung der Kultur bei der Diskussion über Maßnahmen zur Begrenzung des Klimawandels. Bei der Konferenz stellen deshalb Helene Heyer vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und Olaf Zimmermann vom Deutschen Kulturrat gemeinsam ihre Ideen unter dem Titel „Aufbruch zu Kultur und Nachhaltigkeit“ vor.
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Eine Begrenzung des Klimawandels ist nur durch einen tiefgreifenden kulturellen Wandel erreichbar. Deshalb arbeitet der Deutschen Kulturrat seit dem letzten Jahr eng mit dem BUND zusammen, um gemeinsam Wege zu erarbeiten, um dieses hochgesteckte Ziel zu erreichen. Wir fordern mehr Kulturpolitik in der Nachhaltigkeitsdebatte, denn ohne eine fundamentalen kulturellen Wandel wird die Klimapolitik in Deutschland und darüber hinaus nicht erfolgreich sein.“