Am Freitag, den 27. April und am Montag, den 3. Mai 2019 wurde das Eidelstedter Bürgerhaus mit Hakenkreuzen beschmiert. Diese politischen Symbole, die an die dunkelsten Zeiten der deutschen Geschichte erinnern, wurden auf die in diesem Zeitraum noch laufende Ausstellung „Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen“ und auf eine Tür des Gebäudes gemalt.
Die Hakenkreuze wurden u. a. gezielt auf Ausstellungsobjekte gekritzelt, welche die Biographien und Namen von Opferfamilien beinhalteten. Diese Tatbestände haben während des laufenden Betriebes stattgefunden, z. B. als im Bürgerhaus eine Veranstaltung zur Aufarbeitung des Nationalsozialismus in Eidelstedt lief. Beide Vorfälle wurden angezeigt.
Weil im Januar und Februar 2019 bereits ähnliche Vorfälle stattgefunden haben, sieht sich das Eidelstedter Bürgerhaus gezwungen Videokameras zu installieren, um die öffentlichen Räume und die in der Institution arbeitenden Menschen und Gäste des Hauses zu sichern. Durch diese Wiederholbarbarkeit der Straftaten erkennt das Haus ein klares Bedrohungspotential, das unbedingt eingegrenzt werden muss. Insbesondere, weil diese politisch motivierten Straftaten in einem Kontext geschehen, in dem sich das Haus klar gegen rechts stellt und Themen der Diversität, Migration und Stadtentwicklung strukturell besetzt. Auch nach den Ereignissen wird sich das Eidelstedter Bürgerhaus für diese Themen kontinuierlich und unentwegt einsetzen.
Kultur als demokratische Institution
Das Stadtteilkulturzentrum Eidelstedter Bürgerhaus sieht sich als eine demokratische Institution und als ein offenes Haus für Kultur, Bildung und Partizipation. In seiner Arbeit möchte es an dem friedlichen Zusammenleben in Hamburg mitwirken und sieht sich als ein wichtiger Akteur im Stadtteil. Für seine Arbeit wurde es 2018 mit dem Hamburger Stadtteilkulturpreis ausgezeichnet.