Vor 100 Jahren wurde die Stiftung Hamburger Öffentliche Bücherhallen gegründet. Das Jubiläum feiern die Bücherhallen Hamburg mit einem Festprogramm und einem Aktionstag am 17. August 2019.
In der Zentralbibliothek am Hühnerposten, den 32 Stadtteilbibliotheken und in zwei Bücherbussen gibt es ein vielfältiges Programm mit über 100 Veranstaltungen für alle Hamburgerinnen und Hamburger. Die Patriotische Gesellschaft hatte am 14. August 1919 die Stiftung errichtet, die bis heute Trägerin der Bücherhallen Hamburg ist. Die Bücherhallen zählen zu den größten und innovativsten Öffentlichen Bibliothekssystemen in Deutschland. Mit jährlich 4,9 Millionen Besucherinnen und Besuchern sind sie die publikumsstärkste Kultureinrichtung Hamburgs und wichtige Orte der gesellschaftlichen Begegnung. In den kommenden Jahren setzen sie ihren erfolgreichen Weg unter neuer Leitung fort.
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Seit hundert Jahren ist die Stiftung Hamburger Öffentliche Bücherhallen eine feste Größe im Hamburger Kulturleben. Heute sind die Bücherhallen viel mehr als Orte zum Lesen und Ausleihen von Büchern. Sie haben sich zu Orten des Lernens und der Begegnung entwickelt, an denen das Buch eines von vielen Medien ist, die genutzt werden. Diese offenen Orte, an denen sich die gesamte Stadtgesellschaft begegnet, brauchen wir in unserer Zeit gesellschaftlicher Umbrüche umso mehr. Und die steigenden Nutzerzahlen der Bücherhallen zeigen, wie groß das Bedürfnis nach diesen Orten ist. Ich danke Hella Schwemer-Martienßen und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die die Bücherhallen mit ihrem konsequenten Kurs der Öffnung zu den innovativsten dieses Landes gemacht haben. Ich bin mir sicher, dass Frauke Untiedt diesen erfolgreichen Weg engagiert weitergehen wird.“
Hella Schwemer-Martienßen, seit 1995 Direktorin der Bücherhallen, blickt zurück: „Am Anfang meiner Tätigkeit habe ich nicht gewagt, mir vorzustellen, was aus diesem Bibliothekssystem werden könnte, nämlich eines der erfolgreichsten im deutschsprachigen Raum. Ich danke den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dass sie diesen schwierigen Weg der laufenden Veränderungen und harten Einschnitte über Jahre mitgegangen sind. Geholfen hat sicherlich, dass die Bücherhallen als Stiftung organisiert sind. Der Politik danke ich, dass Sparen und Investieren in die Zukunft zusammen gedacht werden, das ist zweifellos der Hamburger Weg zum Erfolg.“
Frauke Untiedt, Direktorin ab dem 1. September 2019: „Die Bücherhallen sind ein fester Bestandteil der sozialen Infrastruktur dieser Stadt. Sie werden immer Orte sein, die Bücher zur Verfügung stellen. Sie verfügen darüber hinaus über eine hohe Aufenthaltsqualität ohne Konsumzwang und geben der Stadtgesellschaft so die Möglichkeit, den Kontakt zueinander zu halten und die sozialen Unterschiede in der besten Tradition ‚Dritter Orte‘ abzumildern“.
Die Bücherhallen Hamburg heute
Die Bücherhallen Hamburg sind heute ein innovativer und lebendiger Kulturbetrieb, der jährlich von rund 4,9 Millionen Hamburgerinnen und Hamburgern genutzt wird. Nach einem Konsolidierungskurs in den 1990er- und 2000er-Jahren haben sich die Bücherhallen unter ihrer Direktorin Hella Schwemer-Martienßen zu einem der modernsten Bibliothekssysteme Deutschlands entwickelt. Die Möglichkeiten der Digitalisierung haben die Bücherhallen früh für sich genutzt und sich auf die gesellschaftlichen Veränderungen eingestellt. Obwohl die Zahl der Buchausleihen zurückgeht, verzeichnen die Bücherhallen eine steigende Zahl von Nutzerinnen und Nutzern. Multimedial und digital hervorragend aufgestellt, sind sie gern aufgesuchte Treffpunkte in den Stadtteilen mit vielfältigen Veranstaltungsformaten für alle Generationen und Kulturen. Ihre flächendeckende Zusammenarbeit mit Schulen und Kitas im Bereich der Lese- und Medienkompetenzförderung sowie vielfältige Aktivitäten zur Entwicklung des Ehrenamts machen sie zu einem wichtigen Partner in der offenen, vielfältigen und integrativen Stadtkultur.
Der konsequente Modernisierungsprozess wird fortgesetzt. Die Stiftung erhält seit 2013 Mittel aus dem Sanierungsfonds 2020 und dem IT-Globalfonds, um sowohl die Zentralbibliothek als auch die 32 Stadtteilbücherhallen als Kultur- und Begegnungsorte für die Hamburgerinnen und Hamburger weiterzuentwickeln. Dazu gehören neben wichtigen Baumaßnahmen vor allem Modernisierungsprojekte wie die Selbstbedienung bei Ausleihe und Rückgabe sowie die Erweiterung der Öffnungszeiten über das Open-Library-Konzept.
Am 1. September wird Frauke Untiedt neue Direktorin der Bücherhallen Hamburg. Sie folgt Hella Schwemer-Martienßen, die nach 25 erfolgreichen Jahren als Direktorin in den Ruhestand geht.
Die Jubiläumsfeierlichkeiten
Mit verschiedenen Veranstaltungen bedanken sich die Bücherhallen Hamburg bei ihren Kundinnen und Kunden, haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Kooperationspartnern und Förderern für die langjährige Unterstützung und Anerkennung.
Zum Jubiläum erscheint die Broschüre „Ein Jahrhundert für Hamburg“ zur Geschichte und Zukunft der Bücherhallen mit Beiträgen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Freundinnen und Freunden, Netzwerkpartnerinnen und -partnern.
- Freitag, 16. August 2019:
Senatsempfang mit Hamburgs Erstem Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher (geschlossene Gesellschaft) - Samstag, 17. August 2019:
Aktionstag für Hamburg an allen Standorten
In allen Bücherhallen in Hamburg (auch in denen, die sonst samstags nicht geöffnet haben) findet ein Aktionstag mit insgesamt über 100 Veranstaltungen statt. Alle Hamburgerinnen und Hamburger sind herzlich eingeladen, ihre Lieblingsbücherhalle zu besuchen oder eine zu entdecken, die sie bisher noch nicht kennen. - Donnerstag, 22. August 2019
Mitarbeiterfest für Aktive, Ehrenamtliche und Ehemalige der Bücherhallen Hamburg (geschlossene Gesellschaft) - Donnerstag, 29. August 2019:
Fachtag Kulturelle Bildung in der offenen Stadtgesellschaft,
veranstaltet von der LAG Kinder- und Jugendkultur e. V., STADTKULTUR HAMBURG e. V., W3 – Werkstatt für Internationale Kultur und Politik e. V. und der Stiftung Hamburger Öffentliche Bücherhallen im Rahmen des 360°-Projekts der Kulturstiftung des Bunde