Am 21. April 2020 wurde zum siebzehnten Mal der HAMBURGER STADTTEILKULTURPREIS verliehen – dieses Jahr aus gegebenem Anlass online: Die Projektreihe „Unantastbar. Grundrechte – Greif zu!“ der Zinnschmelze wurde im Rahmen einer Onlinepreisverleihung mit dem größten Preis der Stadtteilkultur ausgezeichnet. Mit dem Hamburger Stadtteilkulturpreis werden wegweisende Projekte und Programme der Lokalen Kultur in Hamburg gewürdigt.
Die Projektreihe „Unantastbar. Grundrechte – Greif zu!“ der Zinnschmelze umfasste mehrere Veranstaltungen, Aktionen und Workshops, die sich auf künstlerisch-kreative Weise mit den Grundrechten beschäftigten und in verschiedenen Häusern gezeigt wurden. Beteiligt waren als Projektpartner das Goldbekhaus, das Kulturschloss Wandsbek, Lukulule, das Jugendinformationszentrum (JIZ), die Berufliche Schule Uferstraße und eingeladene Einzelkünstler*innen.
Die Jurybegründung
In der Begründung für die Entscheidung heißt es: „Die Jury sieht das Projekt ‚Unantastbar. Grundrechte – Greif zu!´ als besonders preiswürdig an, da es die Auseinandersetzung mit den Grundlagen unserer Demokratie fördert und für eine breite Zielgruppe in allen Bevölkerungs-gruppen, Ethnien, Altersgruppen und sozialen Milieus zugänglich macht. Die künstlerisch-kreative Herangehensweise richtet sich an diverse Gruppen und macht die Alltagsbedeutung des Grundgesetzes erlebbar.
In Zeiten, in denen die absolute Geltung von Grundrechten nicht mehr selbstverständlich für alle zu sein scheint, zeigt das Projekt die besondere politische und kulturelle Relevanz von Stadtteilkultur für die offene Gesellschaft und bindet gleichzeitig unter-schiedlichste Kooperationspartner in verschiedenen Stadtteilen ein. Damit ist ‚Unantastbar. Grundrechte – Greif zu!´ vorbildhaft für zeitgemäße stadtteilkulturelle Arbeit.“
Die Onlineverleihung
Der mit 12.000 Euro dotierte Hamburger Stadtteilkulturpreis wurde am Dienstag, den 21. April 2020 um 17 Uhr vom Senator für Kultur und Medien Dr. Carsten Brosda im Rahmen einer feierlichen Onlinezeremonie übergeben. Die Moderation der Veranstaltung übernahm auch 2020 wieder Daniel Kaiser, Leiter der Kulturredaktion von NDR 90,3. Das Verleihungsvideo steht weiterhin auf www.stadtteilkulturpreis.de online.
Die Finalisten
Neben der Projektreihe der Zinnschmelze wurden folgende Projekte und Programme als Beispiele herausragender Stadtteilkulturarbeit in Hamburg als Finalisten nominiert:
- Das Programm All Inclusive des Goldbekhaus
- Das Projekt BLICKWINKEL der MOTTE
- Der Circus ABRAX KADABRAX des Diakonischen Werkes Hamburg-West/Südholstein
- Das FabLab HoFaLab der Honigfabrik
- Das Projekt KULTURISTENHOCH2 der Stiftung Generationen-Zusammenhalt
- Die Initiative MITmacher der MITmacher gUG
- Das Projekt PARKS von der Arge Hallo: Park
- Das Projekt POMIKU – Postmigrantische Familienkulturen der Lenzsiedlung e.V.
- Die Rock Kids des Rock Kids St. Pauli e.V.
Bewerbung, Jury und Preisstifter
Von Anfang Oktober bis Anfang Dezember 2019 konnten sich freie Träger der Kulturarbeit und Einzelpersonen, die sich in der Stadtteilkulturarbeit in Hamburg engagieren, für den Preis bewerben. Eine unabhängige Jury – bestehend aus Robert Hillmanns vom zakk Düsseldorf, der ehemalige Direktorin der Bücherhallen Hamburg Hella Schwemer-Martienßen und der Geschäftsführerin der Klaus und Lore Rating Stiftung Caroline Sassmannshausen – ermittelte den Preisträger aus einer Vorauswahl der Preisstifter.
Preisstifter und Unterstützer des Hamburger Stadtteilkulturpreises sind die Hamburgische
Kulturstiftung, die Gabriele Fink Stiftung, die Patriotische Gesellschaft von 1765 und die Behörde für Kultur und Medien Hamburg. Die Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. unterstützt die Umsetzung. STADTKULTUR HAMBURG, der Dachverband für Lokale Kultur und Kulturelle Bildung, ist als Experte und Szenekenner für Konzeption und Durchführung des Wettbewerbs zuständig.