Hamburg, Frühling 2020. Corona. Die Kultur ist platt. Oder doch nicht? Wie so häufig in Krisen entsteht Neues. Das Bürgerhaus Barmbek hat die Fläche vor dem Haus für eine ganz junge Kunstrichtung frei gegeben: Das Chalking.
Nun hat eine Chalking-Crew von dieser Fläche im großen Stil Besitz ergriffen. Die Kreidekunst stellt bisherige Kunstauffassungen radikal auf den Kopf. Ihr Malgrund ist horizontal, ihr Malmittel nachhaltig, ihr Duktus knüpft an den ganz jungen und den ganz alten Picasso an. Auf Marktwert, Verewigung, Ruhm und künstlerische Reife ist gepfiffen.
Die Motive des Chalkings kommen zunächst naiv daher: Tierdarstellungen, Florales, Architektur und Mobilität, Kalligrafie. Aber bei genauerem Hinschauen zeigt sich die geradezu brutale Direktheit, der unbändige Gestaltungswille und der Mut zu gewagtesten Darstellungen der meist jungen Wilden.
Das Bürgerhaus unterstützt das Chalking mit Flächen und Malmitteln. Inzwischen fanden sich auch schon weitere Mäzene, eine (R)Ausstellung ist geplant.
Mehr: www.buergerhaus-barmbek.de
[color-box color=“knallpink“ rounded=“0″]
Kultur in Zeiten von Corona
Die Hamburger Stadtteilkultur lässt sich nicht unterkriegen: Da Veranstaltungen bis auf Weiteres untersagt sind, kommt die Kultur in Hamburg nach Hause – digital oder auch analog –, regt auf dem Spaziergang an oder schallt von den Balkonen.
[/color-box]