Ob Kunstkurse, Tanz- und Theaterworkshops oder kulturelle Mitmachaktionen in Wohnunterkünften – künstlerische und kulturpädagogische Angebote tragen entscheidend zur Partizipation und Integration bei. Daher unterstützt die „FREIRÄUME! Initiative für kulturelle Integrationsprojekte“ elf bewährte und auf Dauer angelegte Projekte für geflüchtete Kinder und Jugendliche in Hamburg mit insgesamt 127.000 Euro.
Das Spektrum reicht von Parkour-, Tanz- und Theaterangeboten bis zu Schreibworkshops, einem Mandolinenorchester und einer Freiluftgalerie. Bewerben konnten sich Künstler*innen, Kulturpädagog*innen und Institutionen. Über die Förderung entschied eine Jury aus der Rudolf Augstein Stiftung, Hanns R. Neumann Stiftung, Klaus und Lore Rating Stiftung sowie der Hamburgischen Kulturstiftung. „FREIRÄUME!“ ist eine Initiative von Hamburger Stiftungen, Unternehmen und privaten Förder*innen und trägt den Integrationsgedanken des temporär angelegten „FREIRÄUME! Fonds für kulturelle Projekte mit Geflüchteten“ (2016 – 2018) weiter.
Zu den Geförderten gehört zum Beispiel die Choreografin und Tänzerin Trinidad Martínez, die seit einigen Jahren interkulturelle Tanzprojekte für geflüchtete und einheimische Kinder und Jugendliche in Wohnunterkünften durchführt. Oder die Kunsttherapeutin Utta Hoffmann, die ein kreativtherapeutisches Atelier im fraplab in der Viktoriakaserne anbietet. Die Kinder- und Jugendbuchautorin Isabel Abedi leitet Schreibworkshops für Mädchen mit Zuwanderergeschichte. Kai Teschner und Annette Prüfer planen mit Kindern aus einer Unterkunft unweit des Niendorfer Geheges sowie Kindern einer benachbarten Grundschule die längste Freiluftgalerie in Lokstedt: Der meterlange Zaun zur Unterkunft wird künstlerisch zum Leben erweckt und macht ihn so zu einem verbindenden – statt trennenden – Element.
Der Fonds „FREIRÄUME!“ wurde 2015 von einer Hamburger Allianz aus Stiftungen, Unternehmen und privaten Förder*innen als Reaktion auf die hohe Zuwanderung mit dem Ziel gegründet, durch Kunst und Kultur Räume für Begegnung zu schaffen und interkulturellen Austausch zu initiieren. Inzwischen hat sich der Fokus der Förderkooperation mit Blick auf die aktuelle Bedarfslage auf die Unterstützung der Verstetigung von Projekten und Strukturen verlagert, die sich in der kulturellen Integrationsarbeit mit Kindern und Jugendlichen bewährt haben und kontinuierlich weitergeführt werden sollen.