In postpandemischen Zeiten werden Kommunen ihre Bürger*innen zur Teilhabe neu aktivieren müssen. Es sei nicht zu erwarten, dass zum Beispiel ältere Menschen wie gehabt an den Angeboten von Begegnungsorten, Kultureinrichtungen oder dem Vereinsleben partizipieren werden. Das sieht der Soziologe Norbert Schneider voraus.
Im Stadtlabor Online treffen sich die Alumni des Programms Alter und Kommune der Körber-Stiftung zum monatlichen kollegialen Austausch und erhalten Input aus der Wissenschaft und Praxis. Mit dem Direktor des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) Norbert Schneider diskutierten Demografieverantwortliche aus kommunalen Verwaltungen in ganz Deutschland. Die Sorge, dass viele Menschen nach der Pandemie nicht zu ihren außerhäuslichen Aktivitäten zurückkehren werden, teilen sie. Andreas Hannig, Sozialplanung der Stadt Kassel, sieht als große Herausforderung für Kommunen, wie sie Ältere in der Postpandemie in die analoge Teilhabe zurückholen können. Und Norbert Schneider liefert den soziologischen Hintergrund: Habituelle Verhaltensmuster wie beispielsweise das regelmäßige Engagement in einem Verein werden durch die Corona-Pandemie durchbrochen und damit gelöscht. Die eingeübten Verhaltensmuster müssten in postpandemischen Zeiten wieder neu erlernt werden. Insbesondere für Ältere könne dies schwierig werden.