Aktuelle Debatten zu gesellschaftlichen Zukunftsfragen vermitteln den Eindruck einer zunehmenden Polarisierung in der Bevölkerung. Eine neue Studie der Bertelsmann Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, diesen Eindruck anhand der zentralen Themen Klimawandel, Vielfalt und Gerechtigkeit zu überprüfen und zu analysieren, inwieweit bei diesen durchaus umstrittenen Fragen tatsächlich von einem Auseinanderdriften in der Gesellschaft gesprochen werden kann.
Ein Fokus der Studie liegt dabei auf der Frage, inwieweit Werthaltungen der Menschen ihre Sicht auf gesellschaftliche Grundfragen prägen. Das Ergebnis ist eindeutig: Die Diagnose einer in zwei Lager gespaltenen Gesellschaft greift zu kurz. In allen drei Themenkomplexen, die in der Studie untersucht wurden, lässt sich eine Bandbreite an Positionen identifizieren. Je nach Fragestellung werden zudem unterschiedliche Differenzierungslinien sichtbar, das heißt, es sind nicht immer die gleichen Personen, die gegensätzliche Meinungen vertreten.