Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, begrüßt, dass auf Einladung von Kulturstaatsministerin Claudia Roth ein Gespräch mit den Kulturminister*innen der Länder zu den Auswirkungen der Energiekrise auf den Kulturbereich stattgefunden hat. Der Deutsche Kulturrat begrüßt das klare Statement aller Beteiligten in der Pressemitteilung, dass Kultureinrichtungen ihren Betrieb fortsetzen sollen und in der Energiekrise nicht geschlossen werden.
Bereits im Juni dieses Jahres hat der Deutsche Kulturrat auf die dramatischen Folgen steigender Energiepreise für den Kulturbereich aufmerksam gemacht. Er hat unterstrichen, dass öffentliche und öffentlich-geförderte Kultureinrichtungen und -institutionen sowie Einrichtungen der kulturellen Bildung in der Regel feste Sachkostenetats haben, die den in den letzten Jahren üblichen, relativ niedrigen Energiekosten entsprechen. Der Deutsche Kulturrat hat daher gefordert, dass die steigenden Energiepreise berücksichtigt und die Sachkostenetats entsprechend angehoben werden.
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte zum Bund-Länder-Gespräch zur Energiekrise: „Es ist sehr positiv, dass Kulturstaatsministerin Claudia Roth die Initiative ergriffen hat und sich gemeinsam mit den Ländern für das Offenhalten von Kultureinrichtungen ausgesprochen hat. Es ist selbstverständlich, dass die Kultureinrichtungen intensiv nach Wegen suchen, um Energie einzusparen. Der Deutsche Kulturrat wird hierzu Vorschläge aus dem Kultursektor sammeln und zur Verfügung stellen. Es ist aber enttäuschend, dass weder Kulturstaatsministerin Claudia Roth noch Ina Brandes als Vorsitzende der Kulturministerkonferenz in der Pressemitteilung ein Wort darüber verloren haben, dass sie die Kultureinrichtungen in der Energiekrise finanziell unterstützen werden, um die massiv steigenden Kosten aufzufangen. De facto bedeuten gleichbleibende Kulturetats in diesem Herbst und Winter eine deutliche Kürzung der Mittel. Ich hoffe, dass hier das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.“
Quelle: Deutscher Kulturrat