In ihrer aktuellen Studie hat die Bertelsmann Stiftung die Bevölkerung zum Thema „Zusammenwachsen in der Einwanderungsgesellschaft“ befragt und die Ansichten von Menschen mit und Menschen ohne Migrationshintergrund vergleichend dargestellt.
Die Ergebnisse zeigen, dass das Zusammenleben in der deutschen Einwanderungsgesellschaft im Großen und Ganzen bereits gut gelingt. Menschen mit und Menschen ohne Migrationshintergrund sind sich mit großer Mehrheit einig, dass es für die Zugehörigkeit zu Deutschland nicht etwa auf die ethnische Herkunft ankommt.
Die Lebenszufriedenheit ist insgesamt hoch, aber es gibt Anzeichen dafür, dass Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland nach wie vor schlechtere Teilhabechancen haben. So äußern sie häufiger, manchmal das Gefühl zu haben, in der Gesellschaft nicht richtig dazuzugehören. Sie empfinden es für sich als schwieriger, eine geeignete Wohnung zu bekommen, einen passenden Arbeitsplatz zu finden oder einen guten Bildungsabschluss zu erzielen. Migrant*innen mit einem deutschen Pass fühlen sich jedoch seltener benachteiligt.
Die Studienergebnisse zeigen auch, dass das Verhältnis der Bevölkerung zur kulturellen Vielfalt in Deutschland noch immer von Ambivalenz geprägt ist: Migrationsbedingte Vielfalt wird einerseits als Bereicherung erlebt, andererseits spricht sich eine Mehrheit für eine deutliche Begrenzung von Einwanderung aus. In Zukunft könnte jedoch mehr Gelassenheit einkehren: Junge Menschen bis 29 Jahre, ob mit oder ohne Migrationshintergrund, legen eine größere Offenheit für Vielfalt an den Tag als alle anderen Altersgruppen. Für sie ist die Einwanderungsgesellschaft bereits heute Normalität.
Die Studie ist frei zum Download verfügbar.