Die Auswirkungen der Kolonialgeschichte Deutschlands sind bis heute auch im Kulturbetrieb spürbar: Neben kolonialem Raubgut sind das vor allem ausgrenzende Strukturen und abwertende Denkweisen. Die neue Ausgabe des Kultur Management Network Magazins möchte daher zeigen, was es für eine dekoloniale Kulturlandschaft mit diskriminierungssensiblen und machtkritischen Organisationen (noch) braucht.
Machtasymmetrien und mangelnde Teilhabe durch ungerecht verteilte Ressourcen und Zugänge, aber auch Diskriminierung bis hin zu Rassismus prägen leider (noch immer) die Kulturarbeit. All das sind Auswirkungen der kolonialen Verbrechen unserer Vorfahren. Und wenngleich wir diese Verbrechen nicht ausgeführt haben, so sind wir es, die diese alten Strukturen und Denkweisen aufbrechen und endlich postkoloniale Perspektiven einnehmen müssen. Kultureinrichtungen können so zu dekolonialen und diskriminierungskritischen Organisationen werden, in denen sich Mitarbeitende, (externe) Partner*innen und Publikum gleichermaßen wohlfühlen. Entsprechende Lösungsansätze, aber auch dringenden Handlungsbedarf beleuchten daher die Autor*innen des Magazinschwerpunkts „Postkolonialismus“ vom Kultur Management Network aus verschiedenen Perspektiven.