Im Jahr 2020 gab die öffentliche Hand (Bund, Länder und Gemeinden) laut Finanzstatistik in Abgrenzung nach dem Grundmittelkonzept und laut Hochschulfinanzstatistik in Abgrenzung nach dem Trägermittelkonzept insgesamt 14,5 Milliarden Euro für Kultur aus. Gegenüber 2019 stiegen die öffentlichen Kulturausgaben 2020 um 15,6 %, im Vergleich zu 2010 um 55,1 %. Grund für diese starke Erhöhung der öffentlichen Kulturausgaben sind die erheblichen Mehrausgaben für Hilfs- und Unterstützungsprogramme von Bund und Ländern im Rahmen der Corona-Pandemie.
Die Gemeinden stellten ein Budget von 5,7 Milliarden Euro bzw. 39,1 % der gesamten öffentlichen Kulturausgaben zur Verfügung, während die Länder (einschließlich Stadtstaaten) 5,6 Milliarden Euro bzw. 38,6 % bereitstellten. Der Bund beteiligte sich an der öffentlichen Kulturfinanzierung mit weiteren 3,2 Milliarden Euro bzw. 22,4 %.
In Relation zur Wirtschaftskraft Deutschlands erreichten die öffentlichen Ausgaben für Kultur im Jahr 2020 einen Anteil von 0,43 % am Bruttoinlandsprodukt (BIP). 2019 betrug der Anteil noch 0,36 %. 2010 belief sich diese Kennzahl ebenfalls auf 0,36 %.
Im Verhältnis zum öffentlichen Gesamthaushalt stellten die öffentlichen Haushalte im Jahr 2020 insgesamt 1,89 % für Kultur zur Verfügung. Im Jahr 2019 wendeten Bund, Länder und Gemeinden zusammen 1,80 % des öffentlichen Gesamthaushaltes für Kultur auf, im Jahr 2010 waren es 1,68 %.
Für die einzelnen Körperschaftsgruppen ist die Bedeutung der Kulturausgaben in Relation zu ihrem Gesamthaushalt unterschiedlich. Während der Bund 1,5 % seines Gesamthaushaltes im Jahr 2020 der Kultur widmete, stellten die Länder 1,79 % und die Gemeinden 2,37 % ihres jeweiligen Gesamthaushaltes für diesen Aufgabenbereich bereit.
Werden die öffentlichen Kulturausgaben in Relation zur Bevölkerung gesetzt, ergibt sich für das Jahr 2020 ein Wert von 174,51 Euro je Einwohnerin und Einwohner. Gegenüber 2019 erhöhten sich die Pro-Kopf-Ausgaben für Kultur von 150,95 Euro um 15,6 %, gegenüber 2010 von 116,65 Euro um 49,6 %.
Quelle: Kulturfinanzbericht 2022