Das Leben vieler, heute älterer Frauen wurde von den Erfolgen und Rückschlägen der Frauenbewegung seit den 1970er Jahren beeinflusst. Die neue Ausgabe des kubia-Magazins Kulturräume+ widmet sich diesen Frauen der 68er- und der Boomer-Generation.
Das Heft baut zugleich Brücken zwischen den Generationen und greift die Impulse von Gender und Queer Studies für Kulturgeragogik und intergenerationelle Kulturelle Bildung auf.
Dass Frauen stärker von Altersdiskriminierungen und Altersarmut betroffen sind als Männer, war schon den Feministinnen der 1970er Jahre bewusst. Seitdem ist immer stärker in den Blick gerückt, wie sich Diskriminierungen und Ausschlüsse älterer Menschen aufgrund von Geschlecht, sexueller Orientierung, ethnischer Zugehörigkeit, Klasse, Behinderung und Bildungsstatus überlagern und verstärken. Diesen historischen Bogen schlägt Miriam Hallers Beitrag, der sich mit der Entwicklung des Feminismus- und Gender-Diskurses in der Gerontologie beschäftigt.
Um intergenerationelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede auf dem Weg zu einer zeitgemäßen Frauenkultur geht es in einem Interview mit dem Frauenkulturbüro NRW. Wie das „Kochen Putzen Sorgen“ Eingang in die Kunst fand, erklärt Monja Droßmann in ihrem Beitrag über das gleichnamige Ausstellungs- und Forschungsprojekt.
In Praxiseinblicken geht es um drei Projekte, die tänzerisch, performativ und filmisch weibliche Altersbilder und normative Rollenzuschreibungen künstlerisch unterlaufen und hinterfragen. Bebildert ist das Heft mit Arbeiten der Künstlerin Justyna Koekes, die auf der Basis ihrer Kindheitszeichnungen eine skulpturale Modeperformance mit älteren Frauen entwickelt hat.
Auf: www.kubia.de