Mit dem Elbkulturfonds 2025 vergibt die Behörde für Kultur und Medien 500.000 Euro für Projekte freischaffender Einzelkünstler*innen und künstlerischer Gruppen.
Ziel der spartenübergreifenden Förderung ist es, die Stärken der Freien Szene in Hamburg hervorzuheben und ihre Vielfalt zu unterstützen. Die in diesem Jahr ausgewählten sechs Projekte befassen sich unter anderem mit aktuellen Themen wie Sichtbarkeit queerer und feministischer Perspektiven, gesellschaftlichem Austausch und Vernetzung in der lokalen Musikszene.
„Die für den Elbkulturfonds ausgewählten Projekte beschäftigen sich in diesem Jahr wieder mit aktuellen gesellschaftlichen Themen. Sie greifen laufende Debatten auf, thematisieren den gemeinsamen Austausch sowie die Vernetzung und machen Perspektiven sichtbar, die oft noch nicht genug wahrgenommen werden. Darunter sind kreative Impulse in spartenübergreifenden Formaten, die uns dazu auffordern, teilzunehmen und Dialoge mit- und umzugestalten. Die Freie Szene der Kulturstadt Hamburg zeigt damit erneut ihre Innovationskraft, die der Stadtgesellschaft sowie ihren Besucherinnen und Besuchern auch in diesem Jahr spannende Perspektiven bietet.“
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien
Folgende sechs Projekte werden aus Mitteln des Elbkulturfonds 2025 gefördert:
- Fair(y) Tales von Regina Rossi
Fördersumme: 97.000 Euro
Ein generationenübergreifendes Künstler*innen- sowie Schüler*innen-Team erforscht und inszeniert das Thema Märchen in einer Konzert-Choreografie, in der sich Kinder und Erwachsene, gehörlose/taube und hörende Menschen die Bühne teilen. Im Fokus stehen Märchen unterschiedlicher Kulturen sowie ihre Allegorien und Werte. Die Inszenierung orientiert sich an den Ideen von Großzügigkeit und Fairness sowie des Teilens und Gebens. Fair(y) Tales möchte die traditionellen moralischen Werte von Märchen in einen neuen Blickwinkel rücken. - FURY von SKART von Mark Schröppel
Fördersumme: 93.000 Euro
Das generationenübergreifende Kollektiv SKART & Masters of the Universe setzt sich mit Streit als Kommunikationsform auseinander und transformiert die Energie von Konflikten mittels künstlerischer Ausdrucksweisen in ein bildgewaltiges Bühnenkunstwerk. Dabei wird gemeinsam mit Mitgliedern des inklusiven Hamburger Ensembles Meine Damen & Herren, Bewohner*innen eines Seniorenheims, Schüler*innen und weiteren Künstler*innen daran gearbeitet, Streit als soziales Phänomen in Zeiten der gesellschaftlichen Spaltung, der digitalen Meinungsmache und einer Demokratie in der Defensive nutzbar zu machen. - Hallo: Festspiele 10 – dripping, queering, revisiting von Hallo: e.V. und Ari Adamski
Fördersumme: 88.000 Euro
2025 feiern die Hallo: Festspiele ihr zehnjähriges Jubiläum. Die Hallo: Festspiele sind ein Festival, das öffentliche Räume kreativ und gemeinschaftlich nutzt. Dabei werden besonders queerfeministische Positionen an verschiedenen Orten im Hamburger Osten in den Fokus gerückt. So entsteht ein forschender Ansatz, der neue Perspektiven schafft und mit alten Glaubenssätzen im städtischen Raum brechen soll. Vermeintlich feststehende Aufteilungen in öffentlich-privat, Laien und Profis und andere sollen dabei aufgebrochen werden. - OFF THE RADAR dezentral von Thomas Längefgeld und Malte Struck
Fördersumme: 88.000 Euro
Das OTR D ist ein Festival, das bestehende Orte der subkulturellen Kunst- und Musikszene mit Orten verbindet, die außerhalb der gängigen Routen von Partygänger*innen, Kunstbeflissenen und Kulturtourist*innen liegen. Die dezentrale Struktur bindet im Bereich des Kulturbetriebs marginalisierte und abgelegene Orte außerhalb der Kulturhotspots der Stadt ein und schafft so neue Horizonte für das Publikum. Das Festival positioniert sich für die pluralistische kulturelle Vielfalt, Selbstbestimmung und Freiheit. - Vamp Sessions – Hamburg Afrobeat Experience von Isaac Gordon
Fördersumme: 70.000 Euro
Vamp Session präsentiert Afrobeat-Künstler*innen, um den kulturellen Austausch zu fördern und die lokale Afrobeat-Community zu stärken. Die Vamp Sessions wollen den Afrobeat aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten und Raum für die Vernetzung und Professionalisierung lokaler Musiker*innen schaffen sowie sie mit dem lokalen Publikum verbinden. - Enter Ghost – eine cyberfeministische Séance von Swoosh Lieu und Katharina Pelosi
Fördersumme: 64.000 Euro
Unter dem Titel „Enter Ghost – eine cyberfeministische Séance” wird ein Audio-Video-Walk für das Gelände des Ohlsdorfer Friedhofs entwickelt, auf dem nach den Gespenstern von dort begrabenen FLINTA (Frauen, Lesben, Inter-, Nichtbinäre, Trans-) Personen gesucht wird. Der Audio-Video-Walk beschäftigt sich mit Fragen von Geschichtsschreibung, politischem Erbe und Gerechtigkeit.
Quelle: Behörde für Kultur und Medien