Im Rahmen der Mitgliederversammlung des Deutschen Kulturrates hat Kulturstaatsministerin Claudia Roth das Positionspapier „Gemeinsame Verantwortung. Für sicheres und respektvolles Arbeiten in Kunst, Kultur und Medien“ vom Präsidenten des Deutschen Kulturrates Professor Christian Höppner entgegengenommen.
Von Juni 2023 bis Juni 2024 hat der Deutsche Kulturrat mit Unterstützung der Kulturstaatsministerin den Dialogprozess „Respektvoll Arbeiten in Kunst, Kultur und Medien“ durchgeführt. Über ein Jahr haben sich Vertreter*innen der Verbände der Künstler*innen, der Kultureinrichtungen, der kulturellen Bildung, der Kulturvereine und der Kultur- und Kreativwirtschaft im Rahmen des Dialogprozesses mit der haupt- und ehrenamtlichen Arbeit im Kunst-, Kultur- und Medienbereich befasst. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie sexualisierter Gewalt und Diskriminierung im Kulturbereich entgegengetreten werden kann.
Anlässlich der Übergabe des Dossiers erklärte die Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „Im Kampf gegen sexuelle Belästigung und Gewalt war es ein zentrales Anliegen, einen Dialogprozess in den Kultur- und Medienbranchen anzustoßen. Mein Dank gilt dem Deutschen Kulturrat, der es geschafft hat, diesen Dialogprozess in den vergangenen Monaten mit der nötigen Bestimmtheit und dem erforderlichen Weitblick zu moderieren.
Das entstandene Positionspapier zeigt, wie es gehen kann: Es gibt zahlreiche Maßnahmen, die alle implementieren können. Dazu gehören Selbstverpflichtungen, Betriebs- und Dienstvereinbarungen, Schutzkonzepte, sensibilisierende Mitarbeitenden-Schulungen, Evaluation bestehender Regelwerke sowie die gründliche Aufarbeitung bei Fällen von Diskriminierung, Machtmissbrauch und sexualisierter Gewalt am Arbeitsplatz. Dieses Positionspapier stärkt zugleich diejenigen in der Kulturszene, die bereits mit gutem Beispiel voran gehen – die Anlaufstellen geschaffen haben, die Sensibilisierungs-Workshops durchführen, die Hierarchien in Frage stellen. Die gesellschaftliche Verantwortung, gegen jede Form der Diskriminierung, Machtmissbrauch und sexuelle Gewalt aufzustehen, geht jede und jeden an. Diejenigen in Leitungspositionen sind hier in einem besonderen Maß aufgerufen, ihrer Verantwortung gerecht zu werden, machtkritisch, inklusiv, divers zu arbeiten. Was wir brauchen, ist ein Kulturwandel. Ich weiß auch, dass ein solcher nicht über Nacht passiert. Deswegen sind die hier beschriebenen Schritte, auf die der Kulturbereich sich verständigt hat, so wichtig. Noch wichtiger ist es jedoch, dass diese Schritte nun auch von allen Beteiligten gegangen und umgesetzt werden. Bei vielen ist das ja auch schon der Fall. Der Dialogprozess war ein wichtiger Schritt, aber er darf nicht der Schlusspunkt dieser Debatte sein. Auch auf dem weiteren Weg werden wir mit meinem Haus unterstützen und begleiten.“
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