Kindertheater Mär und Goldbekhaus gründen Kultur-WG

Das traditionsreiche Kindertheater Theater Mär und das Goldbekhaus, eines der ersten Häuser der Stadtteilkultur, gründen gemeinsam die erste Kultur-WG in Hamburg. Ziel ist es, künstlerische Entstehungsprozesse generationenübergreifend und für inklusive Gruppen aus dem Stadtteil zu öffnen und so den Zusammenhalt und die kulturelle Bildungsarbeit im Stadtteil ganz praktisch zu stärken.

Im ersten Jahr der Kooperation wird das Theater Mär gemeinsam mit KiTas, Schulen und Senior*innen des Stadtteils zum Thema Held*innen der Kindheit arbeiten. Die Behörde für Kultur und Medien lädt zum Auftaktworkshop und Start der Kooperation die Medien zu einem Pressegespräch ein. Das auf drei Jahre angelegte Pilotprojekt soll richtungsweisend sein für weitere Kultur-Kooperationen zwischen Künstler*innen und Stadtteilkulturzentren. Ermöglicht wird dieses Projekt durch das Engagement der Dorit & Alexander Otto Stiftung.

Das Theater Mär bietet seit mehr als 30 Jahren mobiles Theater für Kinder im Kita- und Grundschulalter. Viele preisgekrönte Produktionen touren bis heute erfolgreich – auch weit in die Metropolregion hinein. Was bisher fehlte, war ein fester Ort in Hamburg, um neue Stücke zu entwickeln, partizipative Prozesse aufzusetzen und um im Produktionsprozess Kinder und Familien durch inklusive Vermittlungsformate einzubinden.

Das Goldbekhaus ist eines der Gründungshäuser der Stadtteilkultur Hamburgs. Es bietet seit Jahrzehnten einen zentralen Anlaufpunkt für Winterhude und Umgebung, ist Brennglas der stadtgesellschaftlichen Diskurse, setzt Zeichen für Vielfalt, Inklusion, soziokulturelle Stadtteilarbeit und fördert damit Zusammenhalt und Gemeinsinn. Das Goldbekhaus bietet Platz für gemeinsames Engagement, regt an zu diskutieren, fordert heraus und hält für Jung und Alt kulturelle Teilhabe und (Weiter)Bildung vor. Was bisher fehlte, war die Anbindung an ein künstlerisches Ensemble, das kontinuierliche Arbeit vor Ort macht, das neue Teilhabe-Prozesse in Gang bringt und Inklusion als integralen Bestandteil der Arbeit versteht.

Die Kultur WG ermöglicht neue niedrigschwellige Teilhabeprozesse, die generationsübergreifend und inklusiv in Kooperation mit Initiativen und Institutionen des Stadtteils neue kulturelle Bildungsangebote schaffen. Das Angebot ist für Gruppen aller Generationen offen. Mitmachen können zum Beispiel Kitas, Schulen oder Jugendclubs genauso wie Einrichtungen für Seniorinnen und Senioren. Geplant ist, dass das Theater Mär in regelmäßigen Partizipationsangeboten Einblicke in das theatrale Arbeiten – vom Spiel über Bühnen- und Kostümbild bis hin zur Theatermusik – gibt und mit den Teilnehmenden jedes Jahr eine neue Thematik erforscht:

  • Themenschwerpunkt 1. Jahr: „Helden und Heldinnen meiner Kindheit“
  • Themenschwerpunkt 2. Jahr: „Ich sehe was, was Du nicht hörst“ – Inklusion
  • Themenschwerpunkt 3. Jahr: „Winterhude, was bewegt Dich?“

Mit dieser innovativen Herangehensweise an eine professionelle Stückentwicklung werden gemeinsam mit dem Stadtteil unterschiedlichste Themen erforscht. Gleichzeitig werden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Grundlagen des Theaters vermittelt. So wird eine neue Beziehung zum Medium Theater geschaffen. Was mit der aktiven Beteiligung der Menschen aus dem Stadtteil entstehen wird, soll dann am Ende eines jeden Projektjahres vom Theater Mär mit professionellen Schauspielerinnen und Schauspielern umgesetzt und im Goldbekhaus, aber auch auf anderen Bühnen aufgeführt werden.

Quelle: Behörde für Kultur und Medien

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