Die Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligendienste Hamburg (LAG) haben den Hamburger Appell 3.0 verfasst, der auf eine fehlende Landesförderung für das FSJ aufmerksam macht. Der Appell richtet sich an Politiker*innen der Hamburger Bürgerschaft. STADTKULTUR ist als Träger*in des Bundesfreiwilligendienstes Mitunterzeichner*in.
Im Appell heißt es: „Freiwilligendienste sind ein Erfolgsmodell. Jahr für Jahr entscheiden sich bundesweit ca.100.000 zumeist junge Menschen für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ), einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) oder ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ). In Hamburg sind es ca. 2.000 Freiwilligendienstleistende. Freiwilligendienste sind angewiesen auf politische Rahmenbedingungen, die Demokratie stärken und sozialen Zusammenhalt fördern unabhängig vom Bundeshaushalt.
Freiwilligendienste stärken die soziale Infrastruktur und den gesellschaftlichen Zusammenhalt
Auch in Hamburg sind die Freiwilligendienste ein wichtiger Bestandteil der sozialen Infrastruktur. Die Freiwilligen unterstützen soziale Einrichtungen und helfen bedürftigen Menschen, Kindern und Schüler*innen, Alten und Jungen, Kranken und vielen anderen, in Kultur, Natur, Sport, Bildung und im Sozialem: Der Freiwilligendienst ist ein Dienst am Zusammenhalt der Gesellschaft und stärkt die Demokratiekompetenz.
Freiwilligendienste sind ein wichtiger Beitrag zur Fachkräftegewinnung
Freiwilligendienste fördern zudem die Studien- und Ausbildungsfähigkeiten junger Menschen und ermöglichen Erfahrungsräume für die Fachkräftegewinnung insbesondere in den Sozialen Berufen. Hamburg kann und muss Verantwortung übernehmen für die Stärkung der Freiwilligendienste!“
Die LAG fordert die demokratischen Parteien in Hamburg zum Wahlkampf eindringlich dazu auf, sich für den Erhalt und Ausbau der Freiwilligendienste einzusetzen. Modelle aus anderen Bundesländern – so z. B. in Bremen, Berlin und Brandenburg sowie Schleswig-Holstein – können dabei ein Vorbild sein.
Konkrete Maßnahmen für eine Landesförderung könnten dabei eine niedrigschwellige Landesförderung von mindestens 50 Euro pro Freiwilligen im Monat sowie eine bessere Refinanzierungsmöglichkeiten in Einrichtungen wie Kita und Pflege sein. Weiterhin ist eine Stärkung der Öffentlichkeitsarbeit für Freiwilligendienste insbesondere an Hamburger Schulen erforderlich. Eine Gleichstellung beim Deutschlandticket mit Schüler*innen und die Verbesserung der Wohnungssituation z.B. durch Zugang zu Azubi- und Studi-Wohnheimen kann die Attraktivität des FSJs verbessern.