Mit STADT.KULTUR.SOUND führte der Dachverband STADTKULTUR HAMBURG von Herbst 2016 bis Sommer 2017 eine Kampagne durch, die in ihrem künstlerischen Ansatz und partizipativen Kern den Charakter der Stadtteilkultur widerspiegelte: Auf der Kampagnen-Webseite konnten geloopte Handyvideos mit kurzen audiovisuellen Eindrücken aus der Vielfalt der Stadtteilkultur zu immer neuen ungewöhnlichen Dreiklängen kombiniert werden. Doch der künstlerische Spaß hatte einen ernsten Hintergrund: Die Hamburger Stadtteilkultur kämpfte ums Überleben und wollte mit der Kampagne auch auf ihre Situation aufmerksam machen.
Die Webseite ist immer noch online: Die Videoclips sind verknüpft mit den jeweiligen Projekten, Institutionen und Akteuren der Hamburger Stadtteilkultur und so gibt die Kampagnen-Webseite nicht nur einen spielerischen Überblick über die Vielfalt der Stadtteilkultur sondern bietet auch zahlreiche weitergehende Informationen für Interessierte. Die Webseite ist mobil zugänglich und die Dreiklänge fanden auch über Social-Media-Kanäle Verbreitung.
Umsetzung der Kampagne
Auf der Auftaktveranstaltung im Klubhaus St.Pauli auf der Reeperbahn in Hamburg Ende September 2016 präsentierte sich die Stadtteilkultur im unterirdischen Club Bahnhof Pauli energiegeladen und farbenfroh und gab den Startschuss für diese ungewöhnliche Kampagne. Auf der preisgekrönten LED-Wand des Klubhauses wird auch bis Jahresende der Trailer der Kampagne zu sehen sein. Über einen längeren Zeitraum wird die Kampagne nun durch verschiedene Aktionsformen – u.a. eine hamburgweite Plakatierung und Fahrgastfernsehen – begleitet.
STADTKULTUR HAMBURG hatte die Kampagne über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren gemeinsam mit seinen Mitgliedern in den Vereinsgremien entwickelt und in Kooperation mit den Kultur Palast Hamburg und der Markenagentur Factor umgesetzt.
Existenzbedrohende Lage der Hamburger Stadtteilkultur
Mit der Kampagne sollte die Aufmerksamkeit auf die existenzbedrohende Lage der Stadtteilkultur gelenkt werden. Während sie gleichzeitig wichtige Aufgaben in der Integration der Zuwanderer übernahm, drohte der Stadtteilkultur ein deutlicher Abbau der Angebote und Strukturen in den kommenden Jahren. Der Dachverband STADTKULTUR HAMBURG forderte deshalb 3,9 Millionen Euro mehr Mittel für die Stadtteilkultur. Im Haushaltsentwurf, der zu der Zeit in der Bürgerschaft diskutiert wurde, war jedoch nur eine Erhöhung von 400.000 Euro für 2017 und weiteren 400.000 für 2018 vorgesehen. Anschließend sollten die Mittel jährlich um 1,5 Prozent erhöht werden.