Die bundesweite Initiative #UseTheNews, mit der dpa und die Hamburger Behörde für Kultur und Medien die Nachrichtenkompetenz und die Nachrichtennutzung vor allem jüngerer Menschen fördern wollen, ist erfolgreich gestartet.
Ein hochrangig besetztes Kuratorium kam erstmals zusammen, um die weitere Ausrichtung des Medienprojekts festzulegen. Geleitet wird das mit Persönlichkeiten aus allen Medienbereichen besetzte Gremium von einem Kreis um Hamburgs Kultur- und Mediensenator Dr. Carsten Brosda, Funke-Verlegerin Julia Becker, SWR-Intendant Prof. Dr. Kai Gniffke sowie dpa-CEO Peter Kropsch.
#UseTheNews hat von Beginn an eine große Resonanz in der Branche erzeugt und zeigt, dass Medienhäuser, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft die Bedeutung des Themas erkannt haben. Das Kuratorium verständigte sich darauf, das Projekt auf mehrere Jahre auszurichten. Drei maßgebliche Säulen stehen dabei im Mittelpunkt:
- Eine Studie vom Hamburger Leibnitz-Institut für Medienforschung über das Medienverhalten in Deutschland, insbesondere in der Zielgruppe der 14- bis 24-Jährigen.
- Das News Literacy Lab, in dem die Projektpartner basierend auf den Studienergebnissen neue Nachrichtenangebote konzipieren.
- Eine neu gestaltete Bildungsinitiative, um gemeinsam mit Bildungsträgern die Vermittlung von Nachrichtenkompetenz in Schulen zu stärken.
„Mit dem Projekt wollen wir die Nachrichtenkompetenz gerade junger Menschen verbessern und eine überfällige Debatte über den Wert journalistischer Nachrichten für die demokratische Öffentlichkeit initiieren. Die letzten Monate haben nochmal eindrücklich gezeigt, wie wichtig professionelle und freie Medien für eine aufgeklärte Gesellschaft sind“, sagt Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien in Hamburg.
Dass das Thema für die Deutsche Presse-Agentur und ihre knapp 180 Gesellschafter von besonderer Bedeutung ist, stellte Peter Kropsch, Vorsitzender der dpa-Geschäftsführung heraus: „Für unsere Gesellschaft und unsere Demokratie ist es von wesentlicher Bedeutung, dass junge Menschen, Quellen einordnen und den Wert von seriösen Informationsangeboten wertschätzen können. Das Projekt #UsetheNews zahlt genau darauf ein. Als Gemeinschaftsunternehmen der deutschen Medien leisten wir dazu mit Freude unseren Beitrag.“
Prof. Dr. Uwe Hasebrink vom Hamburger Leibnitz-Institut für Medienforschung erläuterte im Kuratorium den aktuellen Status der Befragung von etwa 1.500 Mediennutzerinnen und -nutzern unter erschwerenden Corona-Bedingungen. So soll die Studie Muster aufzeigen zwischen Nachrichteninteresse, Nachrichtennutzung, Informiertheit und Meinungsbildung. Je 500 Personen aus der Gruppe der 14- bis 17-Jährigen, der 18- bis 24-Jährigen und der 40- bis 50-Jährigen werden befragt. Die Ergebnisse der Leibniz-Studie sollen im Frühjahr 2021 vorgestellt werden.
„Nie war es wichtiger, pauschale Medienschelte durch fundierte Recherche und Einordnung zu widerlegen“, sagte Julia Becker, Aufsichtsratsvorsitzende Funke-Mediengruppe. „Das Ringen um den Erhalt eines gesunden, guten und unabhängigen Journalismus ist mir eine Herzensangelegenheit. Daher unterstütze ich als Verlegerin eines der größten Medienhäuser dieses Landes die Initiative #UseTheNews aus tiefster Überzeugung.“
Bereits im September hat das News Literacy Lab seine Arbeit aufgenommen. In insgesamt sieben so genannten Tracks arbeiten die Projektpartner aus Verlagen, Rundfunksendern und Digitalangeboten an neuen Nachrichtenangeboten insbesondere für die jüngere Zielgruppe. Themen dabei sind unter anderem Audio, Darstellungsformen, Sprache, Zusammenarbeit mit jungen Menschen. Darüber hinaus werden erste Bildungsangebote voraussichtlich im April 2021 starten. Ziel ist, Lehrkräfte bei der Förderung von Nachrichtenkompetenz zu unterstützen. Hierfür werden Angebote für die Lehreraus- und -weiterbildung sowie für die Unterrichtsgestaltung konzipiert.