Programm „Kunst im öffentlichen Raum“: Kulturbehörde schreibt einmalig 500.000 Euro zusätzlich aus

Hamburg hat 1981 als erste deutsche Metropole mit dem Programm „Kunst im öffentlichen Raum“ das bis dahin übliche Auftragsprogramm „Kunst am Bau“ abgelöst und hat damit den Stadtraum für freie Kunstprojekte geöffnet. Pandemiebedingt ein Jahr nach dem 40. Jubiläum dieses wegweisenden Programms und passend zum Neustart der Kultur nach der Corona Pandemie schreibt die Behörde für Kultur und Medien aus Corona-Sondermitteln einmalig Projektgelder im Bereich Kunst im öffentlichen Raum in Höhe von 500.000 Euro zusätzlich aus.

Damit soll die inhaltliche, programmatische, formale und/oder diskursive Weiterentwicklung des Hamburger Programms gefördert und der Kunst und Kultur neue Impulse gegeben werden. Die Ausschreibung richtet sich an professionelle bildende Künstler*innen, Kollektive, Initiativen und Akteur*innen in Hamburg.

„Das Hamburger Programm lädt Kuratorinnen und Kuratoren und Künstlerinnen und Künstler ein, anlässlich des 40. Jubiläums des Programms ‚Kunst im öffentlichen Raum‘ und nach zwei Jahren Corona-Pandemie einen Neustart zu wagen und innovative und experimentelle Projekte zu realisieren. Die Kunst im öffentlichen Raum hat in den letzten über 40 Jahren die Stadt verändert. Künstlerinnen und Künstler haben mit ihren Werken relevante Themen öffentlich zur Diskussion gestellt und so einen gesellschaftlichen Diskurs entfacht und neue Wege geöffnet. Heute, über 40 Jahre nach der programmatischen Neuausrichtung und zum Neustart der Kultur nach der Corona-Pandemie, ist es höchste Zeit, sich erneut veränderten Bedingungen zu stellen. Daher wollen wir mit den Sondermitteln Impulse für eine Weiterentwicklung der Kunst im Stadtraum setzen. Gerade jetzt brauchen wir die öffentliche Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur. Ich bin gespannt auf die neuen Ideen und Initiativen, mit denen die Kunst im öffentlichen Raum den gesellschaftlichen Diskurs bereichern wird.“

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien

In den vergangenen über 40 Jahren sind zahlreiche bekannte, kontroverse und beliebte Projekte im Rahmen des Programms Kunst im öffentlichen Raum umgesetzt oder geplant worden. Dies reicht von den „Vier Männern auf Bojen“ von Stephan Balkenhol, dem „Gesamtkunstwerk Freie und Hansestadt Hamburg“ von Joseph Beuys, den großen weiß leuchtenden Neon-Lettern „Kanäle, Eisenbahnbrücke, Lagerhäuser, Schiff, Wolken, Himmel, Wind, Hafenkräne“ von Rémy Zaugg an der Oberhafenbrücke, bis zu dem Projekt „Veddel vergolden“ von Boran Burchhardt. Insgesamt hat die „Kunst im öffentlichen Raum Hamburg“ bis heute den Anspruch, ein reflexives und agiles, dynamisches Programm zu sein, das sich selbst immer wieder neu definieren soll.

Die neuen geförderten Projekte sollen neue Impulse setzen und Kunst und Kultur in spannungsreiche Verhältnisse zum Stadtraum beziehungsweise zu anderen öffentlichen Räumen der Gegenwart bringen. Dabei sollen sie über relevante Bezüge zu gegenwärtigen Herausforderungen der Stadtgesellschaft, Stadtgeschichte, Stadtentwicklung und anderen frei zu wählenden Kontexten eine gesellschaftliche Wirkung entfalten. Darüber hinaus sollten sie Kunst und Menschen in deren alltäglichen Lebensumfeldern verbinden sowie die überregionale und internationale Vernetzung der Hamburger Szene durch Stadt-übergreifende künstlerische Zusammenarbeiten begünstigen.

Die Ausschreibung startet jetzt und ist bis zum 15. Mai 2022 möglich. Über die umzusetzenden Projekte entscheidet eine unabhängige Jury. Die vollständige Ausschreibung sowie die Bewerbungsunterlagen gibt es unter www.hamburg.de/bkm/kioer/.

Quelle: Behörde für Kultur und Medien Hamburg

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