Die Freiwilligendienste sind von einem Kahlschlag bedroht: Im Bundeshaushalt 2024 werden laut einem Vorschlag der Bundesregierung beim Bundesfreiwilligendienst und bei den Jugendfreiwilligendiensten (FÖJ, FSJ, FIJ) aktuell Kürzungen von rund 78 Millionen Euro vorgeschlagen. Für 2025 sollen die Mittel für die Freiwilligendienste um weitere 35,89 Millionen Euro gesenkt werden. Damit droht in den nächsten beiden Jahren ein Wegfall von 36 Prozent der Gesamtmittel des Bundes für die Freiwilligendienste, d.h. bis 2025 müsste dann jeder dritte Platz in den Freiwilligendiensten weggespart werden – auch im Bundesfreiwilligendienst (BFD).
Mit dieser angekündigten Kürzung der Fördermittel wird 2024 wahrscheinlich jeder vierte Platz in den Freiwilligendiensten wegfallen – für 2025 sogar jeder dritte. Damit ist die Durchführung der Freiwilligendienste so wie bisher nicht mehr möglich. Werden die Kürzungen so umgesetzt, fallen schon 2024 bundesweit bis zu 25.000 Plätze weg. Auch die BFD-Plätze, die STADTKULTUR HAMBURG in den Einrichtungen der Kultur und Bildung anbietet, sind akut von den Kürzungen bedroht.
Die Kürzungen bedrohen die Freiwilligendienste in ihrem Kern. Damit riskiert die Bundesregierung, ein erfolgreiches und jahrzehntelang bewährtes Format für Orientierung, Bildung und gesellschaftliches Engagement kaputtzusparen. Inflationsbedingt sind schon gleichbleibende Mittel eine immense Herausforderung – durch z.B. deutlich steigende Kosten für Personal und Fortbildungen. Nötig wäre vielmehr ein Aufwuchs der Mittel.
Diese Mittelkürzungen sind das absolut falsche Signal an eine gesellschaftliche Gruppe, die bereit ist, sich zu engagieren. Wie groß diese Gruppe ist, zeigt u.a. der Erfolg der Petition #freiwilligendienststärken. Knapp 100.000 Menschen haben sich hier für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen in den Freiwilligendiensten ausgesprochen.
Aktuell liegt nur ein Entwurf des Bundeskabinetts für den Bundeshaushalt 2024 vor. Das letzte Wort zum Bundeshaushalt hat der Bundestag, der in einem längeren Verfahren eine Entscheidung zum Bundeshaushalt trifft.
STADTKULTUR HAMBURG setzt sich gemeinsam mit anderen Trägern und seiner Zentralstelle für die Freiwilligendienste in Kultur und Bildung, der BKJ, für den Erhalt der Freiwilligendienstplätze und eine Stärkung der Freiwilligendienste ein.
Auf: www.bkj.de