Der Senator für Kultur und Medien Dr. Carsten Brosda hat dem ehemaligen Geschäftsführer des Stadtteilkulturzentrums „Kunstklinik Eppendorf“ im Rathaus den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland überreicht. Damit wird Klaus Kolb für sein langjähriges Wirken für die Stadtteilkultur auch über den Stadtteil Eppendorf hinaus und für sein gesellschaftliches Engagement geehrt.
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Klaus Kolb engagiert sich seit über 35 Jahren für die Kultur, insbesondere in Eppendorf. Mit seiner ruhigen und klaren Art schafft er es immer wieder, soziale, kulturelle und stadtentwicklungspolitische Initiativen, Vereine und Einrichtungen zusammenzubringen. Ihm geht es dabei auch immer um die Idee des Zusammenhalts und Zusammenlebens in der Stadt. Mit Offenheit und Verbindlichkeit bringt er Menschen und Institutionen dazu, gemeinsam zu handeln. Ein wesentlicher Anteil am Erfolg der Stadtteilentwicklung in Hamburg-Eppendorf ist ihm zu verdanken. Auch bundesweit genießt er für die Entwicklung der soziokulturellen Arbeit in Hamburg große Anerkennung. Ich gratuliere Klaus Kolb sehr herzlich zum hoch verdienten Bundesverdienstorden und danke ihm für sein nie nachlassendes Engagement.“
Klaus Kolb: „Das Bundesverdienstkreuz ist für mich eine große Ehre. Besonders freut mich, dass damit das Engagement für das Zusammenleben in den Hamburger Stadtteilen gewürdigt wird. Ich habe mich jahrelang für Themen stark gemacht, die in einem privilegierten Stadtteil wie Eppendorf gar nicht oder nur selten gesehen werden. Damit sich Egoismus und Gleichgültigkeit nicht durchsetzen, braucht unsere Stadtgesellschaft mehr Treffpunkte und Orte, um Einsamkeit und Filterblasen zu überwinden. Ich wünsche mir, dass wir in allen Stadtteilen so etwas wie eine Basiskultur haben und so möglichst viele Menschen die Talente entwickeln können, die in ihnen schlummern. Wichtig ist es, Kontrapunkte zu schaffen gegen die Gentrifizierung. Mit dem Zentrum martini44 habe ich meinen Teil dazu beigetragen und gezeigt, dass es auch anders geht. Alle sollen sich um mehr Gemeinwohl kümmern. Werde aktiv, wo Du wohnst!“
Zu Leben und Arbeit von Klaus Kolb
Klaus Kolb, geboren 1956 in Altenkirchen (Westerwald), studierte nach dem Abitur Soziologie an der Philipps-Universität in Marburg. Seit 1981 lebt er in Hamburg. 1985 hat er im Stadtteil Eppendorf das soziokulturelle Zentrum Kulturhaus Eppendorf, heute Kunstklinik, gegründet und aufgebaut. Von 1989 bis 2022 war er dessen Geschäftsführer. 1991 war er Mitgründer und Vorstandsmitglied des Vereins Stadtteilarchiv Eppendorf, heute Geschichtswerkstatt Eppendorf. 2008 war er Mitgründer eines nachbarschaftlichen Netzwerks rund um die Eppendorfer Martinistraße mit dem Namen „martini.erleben“. 2012 wurde aus dem Netzwerk ein Verein, in dessen Vorstand Klaus Kolb ebenso aktiv war. Dort entstand die Idee einer Folgenutzung für das ehemalige Krankenhaus Bethanien als soziales und kulturelles Quartierszentrum. Klaus Kolb hatte einen maßgeblichen Anteil an der Verwirklichung dieses Bauvorhabens, das als Projekt „martini 44“ 2019 eröffnet wurde. Damit wurden Wohnen, Kultur, Beratung, Begegnung, Betreuung und Pflege unter einem Dach ermöglicht. Aus dem Blickwinkel einer integrierten Stadtteilentwicklung und dem Bemühen um Ausgleich privater und öffentlicher Interessen ist das „martini 44“ ein Meilenstein der Stadtentwicklung geworden. Neben seiner beruflichen Tätigkeit hat sich Klaus Kolb in kommunalpolitischen Diskussionen im Stadtteil engagiert. Darüber hinaus war er viele Jahre Mitglied im Vorstand des Dachverbandes der Hamburger Stadtteilkultureinrichtungen Stadtkultur Hamburg und ist Mitglied im bundesweit tätigen Verein Netzwerk „Immovielien“, der sich für mehr Gemeinwohlorientierung in der Immobilien- und Quartiersentwicklung einsetzt. Zudem hat er die Mitgestaltung wesentlicher Linien im Landesrat für Stadtteilkultur mitbegründet.
Quelle: Behörde für Kultur und Medien
Außerdem war Klaus Kolb lange Jahre im Vorstand von STADTKULTUR HAMBURG und hat sich dort für die Weiterentwicklung der Hamburger Stadtteilkultur eingesetzt. STADTKULTUR sagt auch noch einmal: Danke! Und herzlichen Glückwunsch, Klaus!